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Artikel Tageblatt Radio Belle Vallée  vum 02.01.2025 (Text: Philip Michel), (Photo:Editpress Fabrizio Pizzolante)

Radio Belle Vallée, besser bekannt unter der Abkürzung RBV, sendet sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag.

In Zeiten, in denen das Ehrenamt in der Krise ist, kein leichtes Unterfangen für das Lokalradio aus Beles.

Tun Orazi ist der Macher von RBV (Radio Belle Vallée). Der mittlerweile 65-Jährige beschäftigte sich berufsbedingt mit dem Radiomachen, betrieb er doch lange Jahre ein Elektronik-Fachgeschäft. „Fast alle der ersten Privatsender wurden von mir ausgestattet“, so Orazi im Gespräch mit dem Tageblatt. Erst das neue Mediengesetz von 1992 machte aus den vormaligen Piratensendern legale Lokalradios. 1992 entstand so auch Radio Belle Vallée, zuvor hieß der Sender Radio Sud.  RBV ist im Minett durchaus ein Begriff. Daran hat Gründungsmitglied Orazi maßgeblichen Anteil, auch wenn das Radiomachen im Laufe der Zeit immer komplizierter geworden ist. Nicht wegen der Technik, sondern wegen der Manpower: „Früher hatten wir 60 Speaker“, erzählt Orazi, „heute sind wir knapp 15. Das Ehrenamt ist tot“. Rein hobbymäßig betreiben er und seine Mitstreiter den Sender, nicht selten stecke man noch sein eigenes Geld hinein, so Orazi. Denn die ausgestrahlte Werbung ist überschaubar, was nicht am mangelnden Interesse der Geschäftswelt oder aber am Preis liegt. Vielmehr fehlen RBV genügend Mitglieder, um Kundenwerbung zu betreiben. Und Mitgliedskarten verkaufen sich auch nicht mehr wie früher im Café oder auf der Straße. So schmolz der Verein von 300 auf inzwischen knapp 50 Mitglieder. „Also organisieren wir sechs bis sieben Feste im Jahr“, erzählt Tun, alias Antoine Orazi. Tanzabende oder Flohmärkte können das sein. Seine Rechnung: Ein Fest gleich drei Monate Radio.  

Feste für die Hörerbindung

Die Feste haben neben den Einnahmen (15.000 bis 20.000 Euro Budget braucht RBV pro Jahr, um die laufenden Kosten zu decken) eine weitere wichtige Funktion: die Hörerbindung. Radio Belle Vallée kann sich auf eine durchaus treue Hörerschaft verlassen. Wie viele Menschen pro Tag den Sender auf 107,0 MHz einschalten, dazu gibt es keine wirklich verlässlichen Statistiken. Die Anzahl der Streams im Internet werde zwar erhoben, allerdings sagt das recht wenig über die gesamte Zuhörerschaft aus: „RBV wurde 1992 als Sender für das dritte Alter gegründet, da sich die meisten anderen Privatsender vor allem auf Jugendliche konzentriert hatten“, blickt Tun Orazi zurück und fügt augenzwinkernd an: „Jetzt müsste es eher das vierte Alter sein.“  

RBV versteht sich als Sender für jeden. Der Speaker bestimmt, welche Musik gespielt wird. Und er entscheidet, worüber er sprechen will. „Wir reden über alles, außer über Nachrichten und Politik. Denn das gibt es schon genug im Radio“, sagt Orazi.  

Die Sendeantenne steht seit Beginn des lokalen Radiosenders in Foetz. Der Standort hat Vor-, aber auch Nachteile. Ausgerechnet in der Heimat des Senders, in Beles, gibt es Plätze, wo RBV nicht einwandfrei zu empfangen ist. Das, weil der Ort höher liegt als die Sendeantenne. Und wegen der Relaisstation eines landesweiten Senders. Ansonsten deckt RBV den gesamten Süden ab. In Thionville (F), Athus (B) und sogar in Perl (D) kann Radio Belle Vallée empfangen werden. In Richtung Norden ist die Hauptstadt die Grenze. (Autor Orazi Antoine)


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